Die Bouchard-Arthrose ist eine Form der Gelenkserkrankung, bei der das Fingermittelgelenk betroffen ist. Ist auch nur ein Finger betroffen, kann das bedeuten, dass geliebte Hobbys wie Häkeln, Stricken, Holzarbeiten oder auch das Schreiben nicht mehr so einfach schmerzfrei möglich sind. Doch zum Glück gibt es viele Behandlungswege und einfache Übungen, die bei der Bouchard-Arthrose den Verlauf der Krankheit günstig beeinflussen und Schmerzen reduzieren können.
Die Bouchard-Arthrose in der Mitte des Fingers
Sowohl Männer als auch Frauen können von Arthrose in den Fingern betroffen sein, allerdings trifft es Frauen statistisch gesehen zehnmal häufiger als Männer.
Beide Hände sind gleich oft betroffen, und wo sie auftritt, scheint nicht davon anhängig zu sein, welche Hand die dominante ist. So weit zu den Parametern, die für alle Menschen mit Arthrose in den Fingergelenken gelten. Doch natürlich ist jeder Fall individuell und sollte auch so behandelt werden.
Ist das mittlere Gelenk eines Fingers geschwollen, verformt oder schmerzend, können das Symptome einer Bouchard-Arthrose sein. Wie die Heberden-Arthrose, bei der das Fingerendgelenk betroffen ist, kann die Bouchard-Arthrose in allen Fingern und auch in mehreren gleichzeitig auftreten. Sind mehrere Gelenke in der Hand – egal wo – von einer Arthrose betroffen, sprechen Ärzte und Ärztinnen von einer Polyarthrose. Somit kann die Bouchard-Arthrose ein Teil einer Polyarthrose sein.
Ursachen und Symptome der Bouchard-Arthrose
Dass sie unabhängig davon, ob jemand Links- oder Rechtshänder ist, in beiden Händen auftreten kann, legt nahe, dass die Bouchard-Arthrose ihre Ursache eher in der Vererbung als der Abnutzung hat. Allerdings kann auch wie bei anderen Arten der Arthrose eine Verletzung oder eine ständige Überlastung der Grund für die Erkrankung sein.
Zu den typischen Symptomen der Bouchard-Arthrose gehören:
- Geschwollene Gelenke
- Verformte Gelenke
- Schmerzende Gelenke
Nicht alle treten bei jedem Patienten und jeder Patientin auf, und die Schmerzen sind auch meist nicht dauerhaft. Allerdings kann es sein, dass sie in verschiedenen betroffenen Gelenken zu unterschiedlichen Zeiten auftreten. Das kann besonders belastend sein, denn so kann das Gefühl entstehen, niemals zur Ruhe zu kommen. Umso wichtiger sind dann sanfte Maßnahmen, mit denen man seinen Gelenken schnell etwas Gutes tun kann.
Behandlung bei Bouchard-Arthrose
Bouchard-Arthrose-Bilder zeigen oft geschwollene Fingergelenke, aber dieses Symptom allein reicht nicht, um eine Diagnose zu stellen – das muss ein Arzt oder eine Ärztin für jeden Fall individuell machen. Beispielseise wird oft durch einen Bluttest ausgeschlossen, dass es sich nicht etwa um Gicht handelt, denn die Arthrose im Finger ähnelt rheumatisch entzündlichen Erkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen. Nach der Diagnose kann man dann mit einem Mediziner oder einer Medizinerin zusammen einen Behandlungsweg besprechen.
Maßnahmen gibt es viele, aber leider hilft nicht jede bei jedem Menschen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann bei der Bouchard-Arthrose am besten eine Prognose geben, was bei Ihnen helfen könnte. Es können zum Beispiel Röntgenreizbestrahlungen oder Infusionen zur Entsäuerung eingesetzt werden. Auch Hyaluronsäure-Injektionen sind ein gängiges Mittel.
Bei akuten Schmerzen können Sie aber auch mal ein paar natürliche Hausmittel gegen Bouchard-Arthrose ausprobieren. Die betroffenen Gelenke vorsichtig mit Rosmarinöl einzureiben kann zum Beispiel helfen. Vielen Menschen hilft auch Wärme besonders gut, etwa in Form eines Paraffin- oder Rapssamenbades.
Wenn es schnell gehen soll, kann aber auch ein in warmem Wasser getränkter Waschlappen helfen, den Sie vorsichtig um das betroffene Gelenk wickeln.
Ernährung bei Bouchard-Arthrose
Bei jeder Form von Arthrose kann eine nährstoffreiche und antientzündliche Ernährung viel Gutes tun. Nährstoffreich bedeutet unter anderem, dass Sie auf viel frisches Obst und Gemüse setzen und selten Fertigprodukte konsumieren. Antientzündlich bedeutet, dass Sie beispielsweise Gewürze in Gerichte integrieren, die eine entzündungshemmende Wirkung haben und so Schmerzen in den von der Arthrose betroffenen Gelenken vorbeugen können.
In unserem Ratgebertext zur Ernährung bei Arthrose haben wir alles Wichtige zusammengefasst, was Sie für den Einstieg wissen müssen. Wenn Sie sich davon überzeugen möchten, wie köstlich Gerichte schmecken, die gegen Arthrose helfen können, schauen Sie doch mal bei den Rezepten auf dem ArthrosePortal vorbei.
Beispiel eines Rezeptes gegen Arthrose: Gemüsenudeln mit Erdnuss-Sauce
Wenn es schnell gehen soll, kann aber auch ein in warmem Wasser getränkter Waschlappen helfen, den Sie vorsichtig um das betroffene Gelenk wickeln.
Arthrose-Übungen, die den Fingern guttun
Bewegung ist wichtig bei der Bouchard-Arthrose. Versuchen Sie doch einmal ein oder zwei der folgenden Übungen:
- Fingerdehnübungen: Strecken Sie Ihre Finger so weit wie möglich aus und spreizen Sie sie dann langsam auseinander. Halten Sie diese Position einige Sekunden und kehren Sie dann in die Ausgangsposition zurück. Wiederholen Sie dies mehrmals für jeden Finger.
- Fingerrollen mit Walnüssen: Nehmen Sie eine oder mehrere Walnüsse in Ihre Hand und platzieren Sie sie zwischen den Fingern. Rollen Sie die Nüsse langsam und sanft zwischen den Fingern hin und her. Diese Übung kann dazu beitragen, die Fingerbeweglichkeit zu verbessern und die Muskulatur zu stärken.
- Fingerknöcheldrehung: Strecken Sie Ihre Finger gerade aus und drehen Sie dann vorsichtig jeden Fingerknöchel einzeln im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn. Wiederholen Sie diese Drehbewegung mehrmals für jeden Finger, um die Flexibilität der Gelenke zu fördern.
- Gummibandübung: Nehmen Sie ein Gummiband und platzieren Sie es um die Fingerknöchel. Spreizen Sie dann Ihre Finger langsam gegen den Widerstand des Gummibands auseinander und bringen Sie sie wieder zusammen. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals, um die Finger- und Handmuskulatur zu kräftigen.
Gehen Sie bei der Durchführung dieser Übungen sanft vor, um keine Schmerzen oder übermäßige Belastung der Gelenke zu verursachen. Auch die Arbeit mit einem Physiotherapeuten oder einer Physiotherapeutin ist sinnvoll, um individuelle Übungen zu erlernen und weitere Anleitungen zu erhalten, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Wenn es schnell gehen soll, kann aber auch ein in warmem Wasser getränkter Waschlappen helfen, den Sie vorsichtig um das betroffene Gelenk wickeln.
Bücher-Tipps zum Thema Arthrose
Die Bücher unserer Experten und Expertinnen stecken voller hilfreicher und leicht verständlicher Informationen zum Thema Arthrose. Wenn Sie sich beispielsweise zu Arthrose allgemein informieren und viele Tipps und Übungen kennenlernen möchten, dann ist unter anderem Die Wahrheit über Arthrose von Prof. Dr. med. Musa Citak sehr empfehlenswert.
Alle, die sich besonders für die optimale Ernährung bei Arthrose interessieren, sollten sich einmal Stark gegen Schmerzen von Dr. med. Helge Riepenhof und Holger Stromberg genauer ansehen. Das Buch steckt voller Wissen und köstlicher Rezepte. Aber auch die anderen Bücher, die Sie als Empfehlungen im ArthrosePortal finden, lohnen die Lektüre. Sicher ist auch für Sie das richtige dabei.
Experte zum Thema:
Prof. Dr. med. Musa Citak
Prof. Dr. med. Musa Citak ist ein auf Orthopädie und Unfallchirurgie spezialisierter Arzt aus Hamburg
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Quellen:
Die Wahrheit über Arthrose