Was ist Spondylarthrose?
Spondylarthrose, auch bekannt als Facettengelenksarthrose, gehört zur Spondylosis deformans und ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule. Sie tritt auf, wenn sich die Knorpelschicht in den Facettengelenken, die für die Flexibilität der Wirbelsäule verantwortlich sind, abnutzt. Dies kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Wer ist von Spondylarthrose am ehesten betroffen?
Typischerweise betrifft Spondylarthrose Menschen mittleren und höheren Alters, besonders diejenigen, die in Berufen mit hoher körperlicher Belastung tätig sind. Faktoren wie Übergewicht und genetische Veranlagung können ebenfalls das Risiko erhöhen.
Welche Formen von Spondylarthrose gibt es?
Je nachdem, wo an der Wirbelsäule der Gelenkverschleiß auftritt, kann die Spondylarthrose genauer definiert werden. Man spricht dann beispielsweise von:
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Spondylarthrose in der LWS (Lendenwirbelsäule)
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Spondylarthrose in der BWS (Brustwirbelsäule)
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Spondylarthrose in der HWS (Halswirbelsäule)
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Retrospondylose (Verschleiß im hinteren Bereich der Wirbelsäule)
Wo genau die Arthrose in der Wirbelsäule sitzt, muss durch eine medizinische Untersuchung ermittelt werden.
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Ursachen der Spondylarthrose
Die Hauptursache ist die Abnutzung der Gelenke im Laufe eines Lebens – was aber nicht heißt, dass nicht auch jüngere Menschen diese Form der Arthrose bekommen können. Neben der natürlichen Abnutzung gehören folgende Dinge zu den möglichen Ursachen dieser Art von Arthrose im Rücken:
- Bandscheibenvorfälle
- Fehlhaltungen oder Fehlstellungen (Hohlkreuz)
- Tumore
- Osteoporose
- Entzündungsprozesse
- Skoliose
- Verletzungen
- Muskelschwäche
Hohes Gewicht und wenig Bewegung können ebenfalls zur Entstehung von Spondylarthrose beitragen.
Symptome der Spondylarthrose
Zu den ersten Anzeichen einer Spondylarthrose gehören Schmerzen im Rücken, die bei Belastung zunehmen. Weitere Symptome können sein:
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Muskelverspannungen
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Eine eingeschränkte Beweglichkeit
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Dumpfe Schmerzen in der betroffenen Rückenregion
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Schmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen
Ob es sich bei den oben beschriebenen Symptomen um Anzeichen einer Arthrose im Rücken handelt, kann und sollte durch einen Arzt oder eine Ärztin abgeklärt werden.
Diagnose der Spondylarthrose
Eine Diagnose wird meist durch eine Reihe verschiedener Schritte ermittelt. Ein Gespräch mit und eine Untersuchung durch einen Mediziner oder eine Medizinerin gehören auf jeden Fall dazu. Außerdem können Röntgenbilder, ein CT (Computertomographie) oder ein MRT (Magnetresonanztomographie) veranlasst werden. Welcher Untersuchungsweg in einem individuellen Fall gegangen werden muss, besprechen Patienten oder Patientinnen immer direkt mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin.
Einer Spondylarthrose vorbeugen
Wer etwas gegen das Entstehen einer Spondylarthrose tun will, kann ein paar vorbeugende Maßnahmen ergreifen, die nicht nur der Wirbelsäule guttun. Dazu gehören:
- Regelmäßige Bewegung
- Gewichtskontrolle
- Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
- Vermeidung von Überbelastung des Rückens
Vermeiden Sie es außerdem, sehr viel zu sitzen. Wenn Sie also viel am Schreibtisch arbeiten, empfiehlt es sich, öfters aufzustehen oder einen Schreibtisch zu wählen, an dem sie auch stehend arbeiten können.
Ist Facettensyndrom eine Form von Arthrose oder Arthritis?
Ist Facettensyndrom eine Form von Arthrose oder Arthritis? Die Unterscheidung ist klinisch bedeutsam. Das Facettensyndrom, oft durch degenerative Veränderungen der Wirbelgelenke verursacht, fällt in den Bereich der Arthrose. Die Hauptdifferenzierung – die “difference between arthrose & arthritis” – liegt in der Entzündung, typisch für Arthritis, gegenüber dem rein degenerativen Aspekt der Arthrose.
Behandeln der Spondylarthrose
Behandlungsoptionen reichen von Physiotherapie und Schmerzmanagement bis hin zu operativen Eingriffen in schweren Fällen. Eine gesunde Lebensweise und ergänzende Therapien können ebenfalls unterstützend wirken. Besprechen Sie den für Sie passenden Behandlungsweg immer mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin.
Übungen bei Spondylarthrose
Spezifische Übungen, etwa sanfte Dehnungs- und Kräftigungsübungen, können helfen, die Flexibilität zu erhalten und Schmerzen zu reduzieren. Professionelle Anleitung durch einen Physiotherapeuten oder eine Physiotherapeutin ist sehr zu empfehlen, um die Übungen richtig zu erlernen.
Die Übungen müssen auch nicht aufwendig sein. Bereits eine gezielte und bewusst ausgeführte Bewegung kann viel Gutes bewirken. Wichtig ist, dass die Übungen regelmäßig, also mehrere Male in der Woche, ausgeführt werden. Folgende Beispieldehnübungen können der Wirbelsäule helfen – klären Sie aber bei Unsicherheiten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob sie für sie geeignet sind.
- Nackenseite dehnen: Aufrecht hinsetzen oder stellen, vorsichtig den Kopf nach rechts drehen, bis die rechte Schulter aus dem Augenwinkel sichtbar ist. Beugen Sie den rechten Arm und ziehen Sie die rechte Schulter nach unten. Nun mit der linken Hand über den Kopf greifen und nahe dem rechten Ohr ablegen. Ziehen Sie nun den Kopf vorsichtig nach links unten und halten Sie die Spannung ein paar Sekunden. Darauf achten, dass die rechte Schulter nicht nach oben wandert. Die Übung genauso vorsichtig auf der anderen Seite wiederholen.
- Hüftbeuge dehnen: Mit dem Rücken zu einem stabilen, standsicheren Tisch aufstellen, die Füße sind dabei hüftbreit auseinander. Greifen Sie nach hinten und umfassen Sie die Tischkante. Ein sicherer Griff und Stand sind bei dieser Übung sehr wichtig. Wenn beides gegeben ist, schieben Sie Ihre Leisten so weit Sie können nach vorne, aber spannen Sie den Bauch dabei an, um eine Überstreckung zu vermeiden. Halten Sie diese Position für einige Sekunden und versuchen Sie, Ihr Brustbein dabei weiter nach oben zu schieben.
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Quellen: Die Wahrheit über Arthrose