Alternative Heilmethoden gegen Arthrose: Linderung ohne Chemie
Wurde Arthrose erst einmal diagnostiziert, kommen verschiedene Heilmethoden in Betracht. Die einen basieren mehr auf den Einnahmen von Medikamenten, die anderen eher auf traditionellen Heilverfahren. Es gibt aber auch alternative Heilmethoden, um Arthrose erfolgreich einzudämmen und Schmerzen zu lindern. Dazu gehören Wickel, Faszientraining und Akupunktur. Welche Naturheilverfahren es bei Arthrose sonst noch gibt und wie sie wirken, erfahren Sie hier!
Welche alternativen Heilmethoden gibt es bei Arthrose?
Mehr als Sie im ersten Moment denken mögen! Denn neben Naturheilmitteln, Kräutern und sportlichen Aktivitäten gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Naturheilverfahren, um Arthrose in den Griff zu bekommen. Wir haben Ihnen eine kleine Auswahl an alternativen Heilmethoden zusammengestellt, die Sie entweder zuhause oder bei einem Experten anwenden können.
Schmerzlindernde Wickel
Die meisten Menschen kennen Wadenwickel als Methode, um Fieber zu senken. Dass Wickel auch gegen Gelenkschmerzen wirksam sein können, ist hingegen weitgehend unbekannt. Doch Wickel fördern die Durchblutung und den Regenerationsprozess des Körpers, haben eine schmerzlindernde Wirkung und sind einfach in der Herstellung. Sie sind daher eine einfache alternative Heilungsmethode bei Arthrose. Alles, was Sie dafür brauchen, sind:
- Leinentücher
- je ein Tuch aus Baumwolle und Wolle
- Heilerde oder Senföl bzw. Senfmehl
Je nach Art der Schmerzen sollten Sie sich zwischen Heilerde und Senföl entscheiden.
Heilerde wirkt besonders gut bei Entzündungen, Senföl hilft eher bei chronischen Schmerzen.
Die Herstellung ist bei beiden Wirkstoffen jedoch identisch:
Mischen Sie drei bis vier Esslöffel Heilerde bzw. Senfmehl mit Wasser, sodass eine Paste entsteht. Tragen Sie diese direkt auf die betroffene Stelle auf. Nehmen Sie nun ein feuchtes Leinentuch und umwickeln Sie damit das Gelenk. Wickeln Sie anschließend das Baumwolltuch als Zwischen- und das Wolltuch als äußere Schicht. Achten Sie darauf, die Wickel nicht zu fest um das Gelenk zu schlagen. Lassen Sie die Heilerde ca. zwei Stunden, das Senfmehl hingegen nur 15 bis 20 Minuten einwirken.
Schröpfen
Bei chronischen Schmerzen im Rücken oder Nacken ist Schröpfen ein altbewährtes Heilverfahren der traditionellen chinesischen Medizin. Aber auch bei Kniearthrose ist es ein gutes Naturheilverfahren zur Schmerzlinderung. Um das Schröpfen anzuwenden, können Sie entweder zu einem Experten der traditionellen chinesischen Medizin gehen oder sich eigene Schröpfgläser in der Apotheke besorgen.
Auch wenn das Schröpfen einige blaue Flecken hinterlässt: Es ist eine besonders gute alternative Heilungsmethode. Wenn Sie Arthrose haben, werden Sie dabei keinerlei Nebenwirkungen feststellen können. Das Schröpfen an sich erzeugt auf der Haut einen Unterdruck, der in dem geschröpften Teil der Haut die Durchblutung des Bindegewebes fördert. Um selbst zu schröpfen, lokalisieren Sie zuerst die schmerzende Stelle und geben dann das Schröpfglas hinauf. Lassen Sie es rund 20 Minuten einwirken, bevor Sie es wieder abnehmen. Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich das Schröpfen im Vorfeld von einem Experten zeigen und erklären.
Triggerpunktmassage
Massagen sind bekanntlich immer eine gute Lösung, um Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern. Dafür müssen sie aber richtig ausgeführt werden. Eine schnelle, aber äußerst effektive Lösung bei Arthrose ist die sogenannte Triggerpunktmassage. Diese Triggerpunkte sind besonders hartnäckige Verhärtungen, die durch Fehl- oder Überlastung oder Unterforderung der Muskeln ausgelöst werden. Die Folge: starke Verspannungen und teilweise starke Schmerzen im Muskel- und Faszienbereich. Um diese Punkte genau zu identifizieren, sollten Sie einen Therapeuten oder Arzt aufsuchen, um sich dieses Naturheilverfahren bei Arthrose einmal vorführen zu lassen. Danach können Sie die Behandlung in Eigenregie durchführen.
Nehmen Sie sich dafür etwas Massageöl und streichen Sie über die schmerzende Stelle. Haben Sie sie entdeckt, geht es jetzt daran, den Triggerpunkt zu massieren. Drücken Sie dafür 30 bis 120 Sekunden mit dem Finger oder Daumen auf den betroffenen Muskel, bis der Schmerz langsam nachlässt. Wiederholen Sie dieses Vorgehen drei- bis viermal. In dieser Zeit entspannt sich der verhärtete Muskel und Blut, Nährstoffe und Sauerstoff treten wieder in den Muskel und lösen den Schmerz.
Faszientraining
Die Faszien sind ein Bindegewebe, das sich um viele wichtige Körperorgane wickelt und diese vor äußeren Einflüssen schützt. Insbesondere Muskeln und einzelne Muskelfasern, Organe, Sehnen und Knochen sind von ihnen umgeben und halten unseren Körper zusammen. Bei Fehlbelastung oder Unterforderung können die Faszien jedoch verkleben und an Beweglichkeit verlieren, was wiederum zu schmerzhaften Verhärtungen führen kann.
Um diese Verklebungen zu lösen, können Faszienrollen und -bälle bei Arthrose als Naturheilverfahren zum Einsatz kommen. Durch den ausgelösten Druck und die Dehnübungen entspannt sich der Muskel und die Verhärtungen lösen sich mit der Zeit auf. Damit dieser Vorgang auch bei Arthrose hilft, sollte das Faszientraining möglichst täglich durchgeführt werden. Rollen Sie bei den Übungen ruhig mit dem Druck des gesamten Körpergewichts auf den Schmerzpunkt. Nehmen Sie sich Zeit und rollen Sie den Schmerz kontrolliert ab.
Alternative Heilmethoden bei Arthrose: Probieren Sie es aus!
Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Naturheilverfahren bei Arthrose, zum Beispiel Flossing oder Akupunktur. Lassen Sie sich nicht von der Vielzahl der Methoden abschrecken, sondern probieren Sie einzelne Behandlungsmethoden einfach aus.
Möchten Sie eine der alternativen Heilmethoden ausprobieren, um Arthrose zu lindern, besprechen Sie Ihr Vorhaben mit Ihrem behandelnden Arzt. Er kann Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen und gegebenenfalls unter die Arme greifen.
Experten zum Thema:
Prof. Dr. med. Musa Citak
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aus Hamburg
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Quellen:
Die Wahrheit über Arthrose
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer
Praktizierender Arzt und Professor emeritus für Radiologie und Mikrotherapie
Quellen:
Mein großes Rückenbuch