Eine Diät bei Arthrose kann sehr sinnvoll sein, um Übergewicht zu reduzieren und so die Gelenke zu entlasten. Im besten Fall achten Sie aber nicht nur darauf, Gewicht zu verlieren, sondern nutzen auch die Chance, Ihre Ernährung umzustellen. Mit den richtigen entzündungshemmenden Nahrungsmitteln kann man nämlich nicht nur abnehmen, sondern bei seiner Arthrose auch eine Verbesserung der Symptome erreichen.
Diese scheinbaren Wundernahrungsmittel sind meist pflanzlicher Natur, gut für die schlanke Linie und bringen oft entzündungshemmende Bestandteile mit. Letzteres ist wichtig, weil die Schmerzen bei einer Arthrose vor allem durch Entzündungen in den betroffenen Gelenken entstehen.
Leider enthalten viele Nahrungsmittel, die uns dicker machen, auch Stoffe, die Entzündungen fördern können.
> Hier ist eine Liste von entzündungsfördernden Lebensmitteln
Und damit nicht genug: Auch das Bauchfett produziert solche Stoffe, die dann eine sogenannte systemische Entzündung verursachen können. Wenn es also im Arthrose-Gelenk in der Hand schmerzt, könnte das auch am zu runden Bauch liegen. Es gibt also viele Gründe, die Ernährung bei Arthrose durch eine Diät beziehungsweise Ernährungsumstellung umzukrempeln.
Bewegung und eine gute Diät helfen bei Arthrose
Bei Arthrose einen klugen Diätplan aufzustellen und einzuhalten, ist ein guter Anfang. Aber jeder, der schon einmal versucht hat Gewicht zu verlieren, weiß, dass das am besten funktioniert, wenn die Ernährung durch Sport unterstützt wird. Bewegung ist bei Arthrose sowieso wichtig, um die Gelenke beweglich zu halten und zu gewährleisten, dass sie mit Nährstoffen versorgt werden.
Ernährung und Bewegung (wie Yoga bei Arthrose) funktionieren bei einer Arthrose-Diät auch deshalb so gut zusammen, weil eine Kombination von Fehlernährung und Bewegungsmangel oft zur Verschlimmerung der Gelenkserkrankung beiträgt. Wer nun beides auf einmal angeht, merkt bald eine Verbesserung. Und falls Sie beim Sport an einem Tag nicht so konsequent waren oder bei der Ernährung doch zu einem Fertiggericht gegriffen haben, haben Sie zumindest im anderen Bereich etwas Gutes gegen die Arthrose getan.
Mehr als eine kurze Diät: Bei Arthrose auf eine gute Ernährung setzen
Einfach nur weniger zu essen, ist nicht die beste Vorgehensweise bei einer Diät, die die Symptome einer Arthrose verringern soll. Wenn Sie dabei nämlich auf die falschen Nahrungsmittel setzen, nehmen Sie unter Umständen immer noch zu viele entzündungsfördernde Stoffe auf. Die Pfunde purzeln so vielleicht, aber die Schmerzen können bleiben. Außerdem verzichten Sie so auf Lebensmittel, die wie ein natürliches Schmerzmittel wirken können.
Es ist daher empfehlenswert, bei einer Diät auf pflanzenbasierte Lebensmittel, gesunde Fette sowie Gewürze und Kräuter zu setzen. Viel Fleisch, reichlich Milchprodukte, Fertiggerichte, Zucker und Alkohol sind hingegen nicht zu empfehlen. Alles, was (wie Schweinefleisch) viele Omega-6-Säuren enthält, sollte in Maßen verzehrt werden. Dafür können Sie öfter zu Lein-, Raps-, Nuss- oder Algenöl greifen, die Omega-3-Säuren enthalten und so für ein positives Verhältnis der beiden Fettsäuren im Körper sorgen.
Im Grunde geht es bei einer erfolgreichen Arthrose-Diät darum, möglichst viele Lebensmittel mit entzündungshemmenden Stoffen zu sich zu nehmen. Und das sind oft gerade solche, die eben nicht für mehr Gewicht sorgen: vitaminreiches Gemüse, scharfe Gewürze, proteinreiche Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse. Heilen kann diese Art der Ernährung eine Arthrose nicht, aber sie kann die Symptome reduzieren und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
Die beste Diät bei Arthrose
Welche Diät bei Arthrose am besten hilft, ist natürlich auch immer vom individuellen Patienten abhängig. Denn niemand wird langfristig mit einer Ernährung glücklich, die ihm oder ihr nicht schmeckt. Ein paar Punkte sollte deshalb jede Diät erfüllen:
- Der Speiseplan ist abwechslungsreich.
- Die Speisen machen satt und glücklich.
- Es gibt keine absoluten Verbote.
- Es ist Platz für persönliche Vorlieben und Abneigungen.
- Das Gewicht wird Schritt für Schritt verringert.
- Man erlernt einen Ess- und Lebensstil, den man auch nach der Diät beibehalten kann.
Mit einer Ernährung, die vor allem auf pflanzliche Lebensmittel setzt, kann das alles leicht gelingen. Trotzdem ist dann in der Zukunft noch ab und an Platz für ein Stück Kuchen. Beim Einstieg in eine Diät bzw. eine neue Ernährungsweise kann Heilfasten helfen. Fürs spätere Halten des Gewichts nutzen viele Menschen Intervallfasten.
Bei einer Diät müssen Sie nicht unbedingt Kalorien zählen. Wichtiger ist, dass Sie mehr Energie verbrauchen, als Sie über die Nahrung aufnehmen. Das gelingt gut mit ballaststoffreichem Gemüse und indem man sich bei den Hauptmahlzeiten ausreichend satt isst.
Weitere Tipps für eine Diät, die der Anfang einer neuen Ernährungsweise bei Arthrose sein kann:
- Ziehen Sie naturbelassene Lebensmittel stark verarbeiteten vor.
- Essen Sie im Zweifel mehr Gemüse als Obst, da Obst selbst auch einiges an Zucker mitbringen kann.
- Nehmen Sie täglich 0,8 bis 1 g Proteine pro Kilogramm Körpergewicht zu sich. Gute pflanzliche Proteinquellen sind beispielsweise Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Saaten und Algen.
- Nehmen Sie nicht zu viele Kohlenhydrate zu sich und bevorzugen Sie Vollkorn bei Brot und ähnlichen Lebensmitteln.
- Trinken Sie viel Wasser! Mindestens 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht, an heißen Tagen sogar einiges mehr.
- Reduzieren Sie Ihren Zucker- und Alkohol-Konsum.
Eine gute Idee ist auch, neue Rezepte mit arthrosefreundlichen Zutaten auszuprobieren. Dabei können Sie selbst sehr kreativ werden. Wenn Sie unsicher bei der Menge einzelner Zutaten sind, hilft folgende Faustformel: Ein ausgewogener Teller ist zur Hälfte mit Gemüse oder Salat, zu einem Drittel mit Proteinen und zu einem Drittel mit Kohlenhydraten gefüllt.
Experte zum Thema:
Dr. med. Anne Fleck
Fachärztin für Innere Medizin, Rheumatologie Präventiv und – Ernährungsmedizin
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Dr. med. Jörn Klasen
Arzt für Innere Medizin, Anthroposophische Medizin und Naturheilkunde
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Quellen:
Die Ernährungs-Docs – Starke Gelenke
Dr. med. Matthias Riedl
Facharzt für Innere Medizin, Ernährungsmedizin und Diabetologe
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Quellen:
Die Ernährungs-Docs – Starke Gelenke