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Hilft Knie tapen bei Arthrose?

Arthrose im Knie führt zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Das Tapen bietet eine einfache Möglichkeit, die Gelenkfunktion zu unterstützen und Beschwerden zu lindern. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie das Knie-Tapen bei Arthrose helfen kann und erhalten nützliche Tipps zur richtigen Anwendung. 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Tapen bei Kniearthrose kann Schmerzen lindern, das Knie stabilisieren und die Gelenkfunktion unterstützen, indem es Muskeln, Bänder und Sehnen entlastet und die Bewegungswahrnehmung verbessert. 
  • Fehler wie zu festes Anlegen oder falsche Positionierung des Tapes sollten vermieden werden. 
  • Das Tapen des Knies sollte als Teil einer ganzheitlichen Behandlung betrachtet werden, die auch Physiotherapie und gezielte Übungen umfasst. 

Warum Knie tapen bei Arthrose hilfreich sein kann 

Das Knie tapen bei Arthrose kann eine schmerzlindernde und stabilisierende Wirkung auf das Kniegelenk haben. Diese Methode stammt ursprünglich aus dem Profisport, wo sie zur Vorbeugung von Verletzungen oder zur Unterstützung der Heilung nach Verletzungen eingesetzt wurde. Inzwischen hat sich das Tapen als wertvolle Ergänzung in der Behandlung der Kniearthrose etabliert, da es auf vielfältige Weise hilfreich sein kann.  

  • Unterstützung der Gelenkfunktion: Das Tape entlastet die Muskeln, Bänder und Sehnen rund um das Knie. Es stabilisiert das Gelenk und korrigiert Fehlbelastungen. So wird das Knie in seiner natürlichen Bewegungsbahn gehalten und die Belastung auf geschädigte Strukturen verringert. 
  • Schmerzlinderung durch gezielte Druckverteilung: Durch gleichmäßige Druckverteilung entlastet das Tape schmerzhafte Punkte im Knie. Dank der sensorische Stimulation der Haut kann das Tape auch auf neurophysiologischer Ebene wirken, indem es die Schmerzrezeptoren im betroffenen Bereich beeinflusst und das Schmerzempfinden reduziert. 
  • Förderung der Durchblutung und des Lymphflusses: Tape verbessert die Durchblutung und regt den Lymphfluss an, was zur Regeneration des Gewebes beiträgt. Dies hilft, Entzündungen zu lindern und Schwellungen zu reduzieren. 
  • Förderung der Durchblutung und des Lymphflusses: Taping kann auch die Durchblutung und den Lymphfluss im Kniebereich fördern. Eine verbesserte Durchblutung kann zur Regeneration des Gewebes beitragen und Entzündungsprozesse, die häufig mit Kniearthrose einhergehen, lindern. Außerdem hilft es Schwellungen zu reduzieren, indem der Abfluss von Lymphflüssigkeit angeregt wird. 
  • Verbesserte Körperwahrnehmung (Propriozeption): Das Tape verbessert die Wahrnehmung der Gelenkposition durch ständige Stimulation des Knies. Dies hilft, Bewegungen bewusster und kontrollierter auszuführen. Fehlbewegungen werden so vermieden, was das Risiko weiterer Schäden reduziert. 
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Verschiedene Taping-Techniken: Kinesiotape vs. klassisches Tape 

Beim Tapen des Knies bei Arthrose gibt es verschiedene Techniken, die je nach Ziel und Anforderung angewendet werden. Die beiden gängigsten Methoden sind das Kinesiotape und das klassische Tape. Beide Techniken haben ihre spezifischen Vorteile und Einsatzbereiche, und es ist wichtig, die Unterschiede zu verstehen, um die für Sie passende Methode auszuwählen. Studien zeigen, dass sowohl Kinesiotape als auch klassisches Tape die Bewegungsfähigkeit (Range of Motion) bei Kniearthrose verbessern und Schmerzen, insbesondere bei Bewegung, lindern können. 

Kinesiotape: Flexibles und dynamisches Tapen 

Kinesiotape ist ein elastisches, selbstklebendes Band, das in den 1970er-Jahren von dem japanischen Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase entwickelt wurde. Es besteht aus einem Baumwollgewebe mit einer Acryl-Klebeschicht, die hypoallergen ist und auf der Haut haftet, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Kinesiotape ist wasserfest und kann daher mehrere Tage auf der Haut bleiben, ohne an Wirkung zu verlieren. Durch die Elastizität des Tapes wird die Haut leicht angehoben, was den Raum zwischen Haut und Gewebe vergrößert. Dies fördert die Durchblutung und den Lymphfluss, wodurch Schwellungen und Entzündungen reduziert werden können. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kinesiotape richtig anlegen 

  1. Längsstreifen: Zwei lange Streifen von der Mitte des Oberschenkels bis zum Unterschenkel schneiden. Ecken abrunden. 
  2. Anlegen: Einen Streifen entlang der Außenseite des Knies, den anderen entlang der Innenseite aufkleben, leicht gezogen. 
  3. Querstreifen: Zwei kürzere Streifen quer über die Patella anbringen, um die Kniescheibe zu stabilisieren. 
  4. Beweglichkeit prüfen: Knie beugen und strecken, das Tape sollte nicht einschränken. 

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Weitere Informationen

Sporttape: Stabilisierendes und unterstützendes Tapen 

Klassisches Tape, auch als Sporttape oder Zinkoxid-Tape bekannt, ist ein unelastisches, stark klebendes Band, das oft in der Sportmedizin und Orthopädie eingesetzt wird. Es wird verwendet, um Gelenke zu stabilisieren, Bänder zu stützen und Bewegungen zu reduzieren, um Verletzungen vorzubeugen oder die Heilung zu fördern. Im Gegensatz zum flexiblen Kinesiotape wird klassisches Tape so angelegt, dass es das Gelenk in seiner Bewegung einschränkt. Dies kann bei Arthrose besonders dann sinnvoll sein, wenn das Knie stark belastet wird oder wenn es darum geht, das Gelenk in einer bestimmten Position zu stabilisieren. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Klassisches Tape richtig anlegen 

  1. Ankerstreifen: Zwei Streifen oberhalb und unterhalb des Knies um den Oberschenkel und Unterschenkel wickeln. 
  2. Kreuzbänder stabilisieren: Zwei diagonale Streifen kreuzförmig über die Vorderseite des Knies kleben. 
  3. Seitliche Stabilität: Jeweils einen Streifen entlang der Innen- und Außenseite des Knies anbringen. 
  4. Patella stützen: Einen Streifen quer unterhalb der Kniescheibe platzieren. 
  5. Fixierung: Optional einen breiten Streifen um das Knie wickeln. 
  6. Beweglichkeit prüfen: Knie beugen und strecken, das Tape sollte stabilisieren, aber nicht einschränken. 
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Fehler beim Tapen und wie man sie vermeidet 

Beim Tapen des Knies können Fehler passieren, die die Wirksamkeit beeinträchtigen oder sogar Beschwerden verursachen können. Hier sind einige häufige Fehler und Tipps, wie Sie diese vermeiden: 

  • Tape zu fest anlegen: Wenn das Tape zu straff angelegt wird, kann es die Durchblutung behindern und zu unangenehmem Druck führen. Achten Sie darauf, das Tape mit einem leichten Zug, aber nicht zu fest anzulegen, insbesondere an den Enden. 
  • Faltenbildung: Falten im Tape können zu Hautirritationen führen und die Haftung beeinträchtigen. Glätten Sie das Tape sorgfältig beim Auftragen, um sicherzustellen, dass es faltenfrei auf der Haut liegt. 
  • Falsche Position des Tapes: Das Tape sollte exakt über den betroffenen Bereichen des Knies angebracht werden. Eine ungenaue Platzierung kann die Stabilisierung beeinträchtigen. Lassen Sie sich bei Unsicherheiten von einem Physiotherapeuten zeigen, wie das Tape korrekt angelegt wird. 
  • Unzureichende Hautvorbereitung: Schmutz, Öl oder Feuchtigkeit auf der Haut können die Haftung des Tapes verringern. Reinigen und trocknen Sie die Haut gründlich, bevor Sie das Tape aufbringen. 
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Fazit: Knie tapen bei Arthrose als Teil einer ganzheitlichen Behandlung

Wenn Sie Arthrose haben, kann das Knie-Tapen eine wertvolle Ergänzung in der Therapie sein. Es bietet Unterstützung, lindert Schmerzen und ermöglicht eine bessere Beweglichkeit im Alltag und bei sportlichen Aktivitäten. Wichtig ist, das Tapen als Teil einer ganzheitlichen Behandlung zu betrachten. Neben dem Tapen sollten auch Physiotherapie, gezielte Übungen und je nach Stadium der Kniearthrose gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie in den Behandlungsplan integriert werden. Eine regelmäßige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Physiotherapeuten hilft dabei, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und die Beschwerden langfristig zu lindern.  

Häufig gestellte Fragen

In diesem Abschnitt beantworten wir häufige Fragen zum Thema „Arthrose in jungen Jahren: 

 

Wie oft sollte ich das Tape wechseln?

Das Tape sollte alle 3-5 Tage gewechselt werden, oder früher, wenn es sich ablöst oder unangenehm wird. 

Kann ich mein Knie selbst tapen oder brauche ich einen Profi?

Mit etwas Übung können Sie das Knie selbst tapen. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich jedoch, sich die Technik zunächst von einem Physiotherapeuten zeigen zu lassen.  

Kann Tapen die Arthrose verschlimmern?

ichtig angewendet, kann das Tapen die Symptome lindern. Falsch angelegtes Tape kann jedoch zu Beschwerden führen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall professionell beraten. 

Wie lange hält die Wirkung des Tapes an?

Die Wirkung des Tapes hält in der Regel so lange an, wie es korrekt auf der Haut haftet. Bei Abnutzung oder Ablösen sollte das Tape gewechselt werden. 

Kann ich das Tape beim Duschen oder Schwimmen tragen?

Ja, wasserfestes Kinesiotape kann auch beim Duschen oder Schwimmen getragen werden. Es sollte jedoch anschließend geprüft werden, ob es noch fest sitzt. 

Experte zum Thema:

Prof. Dr. med. Musa Citak

rof. Dr. med. Musa Citak ist ein auf Orthopädie und Unfallchirurgie spezialisierter Arzt aus Hamburg
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Quellen:
Die Wahrheit über Arthrose

Bilder:
Bild 1 © by whitesession von Pixabay
Bild 2 © by jcomp von Freepik
Bild 3 © by  freepik
Bild 4 © by cottonbro studio von Pixabay

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