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Arthrose-Schmerzen verstehen

Die Verschleißerkrankung Arthrose kann sich durch Schmerzen in den betroffenen Gelenken äußern. Ungefähr ein Viertel bis ein Drittel der Patienten mit der Diagnose Arthrose leiden zeitweise unter Schmerzen. In diesen Fällen spricht man von einer aktivierten Arthrose. Wer hingegen die Diagnose bekommen hat, aber schmerzfrei bleibt, hat eine stumme Arthrose.   

Die Schmerzen entstehen durch Entzündungen in den betroffenen Gelenken, weshalb sie sich dann auch auf diesen Bereich beschränken. Es kann aber auch zu Schmerzen durch Körperfehlhaltungen kommen, die Betroffene einnehmen, um die von Arthrose betroffenen Gelenke zu entlasten. So entstehen durch den Versuch, die primären Schmerzen zu vermeiden, neue Schmerzen.  

In einem frühen Stadium treten Schmerzen bei Arthrose vor allem nach körperlicher Belastung oder einer längeren Ruhephase auf, beispielsweise nach dem Nachtschlaf. Letztere werden dann als Anlaufschmerzen bezeichnet. In einem späteren Arthrose-Stadium kann es auch zu dauerhafteren Schmerzen kommen, die auch nachts anhalten können und die Betroffenen dann mitunter um den Schlaf bringen.  

Jedes Gelenk, das von Arthrose betroffen ist, kann auch schmerzen. Deshalb kann es zu einem schmerzhaften Arthroseschub im Knie genauso kommen wie in der Hüfte oder den Fingern. Auch Arthrose-Schmerzen im ganzen Körper sind möglich, wenn mehrere Gelenke betroffen sind. Allerdings gibt es viele Wege, um Schmerzen zu verringern und ihnen sogar vorzubeugen.  

Hände mit Arthrose

Arthrose ist meist eine unsichtbare, aber schmerzhafte Krankheit. ©Towfiqu barbhuiya / Pexels

Arthrose-Schmerzen lindern 

Für die Behandlung einer Arthrose sind die Schmerzen ausschlaggebend, die ein Patient tatsächlich hat. Die Therapie wird also nicht nach dem Grad der Arthrose ausgewählt, sondern nach den tatsächlichen Beschwerden.  

Wer unter ständigen und wiederkehrenden Arthrose-Schmerzen leidet, fühlt sich eventuell schon bei dem Gedanken demotiviert, dass es Menschen mit einer weiter fortgeschrittenen Arthrose gibt, die schmerzfrei leben. Ihnen sei gesagt, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Schmerzen zu reduzieren und diesen sogar vorzubeugen. 

Arthrose-Schmerzen sind individuell, und was hilft, sie zu verringern, finden Betroffene am besten gemeinsam mit einem Mediziner heraus. Sich im Vorhinein über mögliche Therapien zu informieren, kann aber schon deshalb nicht schaden, weil dadurch schnell klar wird, wieviel man selbst bei der Schmerztherapie in der Hand hat.  

Bewegung gegen Schmerzen 

Bewegung kann Arthrose-Schmerzen nachhaltig lindern. Besonders zu empfehlen ist eine Mischung aus Übungen, die Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer fördern. Wichtig ist immer, dass die Bewegungen selbst keine Schmerzen verursachen. Ist das gegeben, sind bei dieser Art von Therapie keine negativen Nebenwirkungen zu erwarten – anderes als bei vielen Schmerzmedikamenten.  

Bei der Wahl einer Sportart sollten Arthrose-Patienten darauf achten, dass sie keine ruckartigen Bewegungen ausführen müssen. Besser ist es, auf gelenkschonende und damit schmerzvermeidende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Yoga zu setzen.  

Was bei Arthrose-Schmerzen auch hilft, ist Krankengymnastik, bei der sanfte Bewegungsabläufe erlernt werden, die nicht zu Lasten von gesunden Gelenken gehen und außerdem kräftigen. Auch eine Ergotherapie kann sehr förderlich sein, in der gezielte Bewegungsabläufe geübt werden, die einen schmerzfreien Alltag ermöglichen sollen.  

Hilfsmittel gegen die Schmerzen 

Ein gelenkschonender Arbeitsplatz, der beispielsweis mit einer ergonomischen Tastatur ausgestattet ist, kann ebenfalls dazu beitragen, dass Arthrose-Schmerzen vermieden werden. Was man auch tun kann, ist den Arbeitsplatz zu wechseln und eine generell gelenkschonendere Tätigkeit zu ergreifen. Leider steht diese Möglichkeit nicht allen Betroffenen offen.  

Je nachdem, welches Gelenk von Arthrose betroffen ist, können auch weiche Sohlen, Bandagen oder Gehhilfen einen schmerzfreieren Alltag ermöglichen. Hausmittel, die vielen Betroffenen helfen, sind warme Linsenbäder bei Arthrose in den Fingern und im Daumen sowie Quark- und Kohlwickel.  

Besonders bei akuten Schmerzphasen können Anwendungen wie heißer Schlamm, Fangopackungen und warme Bäder Linderung verschaffen. Generell tut Wärme bei Arthrose immer gut, und besonders von Arthrose betroffene Gelenke sollten immer vor Kälte (besonders nasser) geschützt werden.  

Medikamente gegen Schmerzen 

Medikamente werden bei Arthrose-Schmerzen meist erst angewendet, wenn andere Therapien erschöpft sind. Welches Medikament verschrieben wird, liegt auch daran, ob der Patient Vorerkrankungen mitbringt. Auch gibt es immer verschiedene Ansichten zu den unterschiedlichen Medikamenten, deshalb man sich vor der Einnahme von seinem Arzt immer gut über mögliche Nebenwirkungen informieren lassen sollte. 

Ein Medikament, das Arthrose heilt, gibt es nicht. Ziel ist deshalb immer, die schmerzende Arthrose in eine stumme zu verwandeln. Früher wurde oft Paracetamol als erstes Schmerzmittel empfohlen, heute verschreibt man oft direkt nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), die schmerz- und entzündungshemmendwirken. Allerdings kann nicht jeder diese Medikamente einnehmen, da sie erhebliche Nebenwirkungen haben können. So wird beispielsweise Herzkranken, Rauchern, Diabetikern und Menschen mit einem hohen Blutdruck oft von einer längerfristigen Einnahme abgeraten, weil sich durch die Einnahme das Risiko erhöhen kann, einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Thrombose zu erleiden. 

COX-2-Hemmer sind eine Alternative zu NSAR. Bei einer Arthrose im Knie oder im Handgelenk kann auch oft eine Salbe Anwendung finden, die weniger mögliche Nebenwirkungen hat. Bei einer Arthrose im Knie gibt es auch die Möglichkeit, statt NSAR Kortikosteroiden oder Hyaluronsäure zu spritzen. Als kurzfristige Lösung – beispielsweise, wenn bereits eine Operation am Gelenk geplant ist – können auch ein Opioid oder Kortison gegen die Schmerzen verabreicht werden.  

Operationen sind immer das letzte Mittel gegen Schmerzen bei Arthrose. Dabei kann beispielsweise bei einer Schlüsselloch-OP ein Knochensporn entfernt, oder bei einem größeren Eingriff ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden. Allerdings kann auch eine perfekt gelungene OP nicht garantieren, dass man danach komplett schmerzfrei bleibt. Daher sollten konservative Therapien stets zur Gänze ausgeschöpft worden sein, bevor man sich für eine OP entscheidet. 

Experten zum Thema:

Dr. med. Helge Riepenhof

Chefarzt Zentrum für Rehabilitationsmedizin
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Quellen:
Stark gegen Schmerzen

Holger Stromberg

Deutscher Küchenmeister, Fernsehkoch und Autor
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Quellen:
Stark gegen Schmerzen

Bilder:
Bild 1 © by pixabay
Bild 2 © by pexels

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